Hundeleben

(04. Februar 2018)

Manchmal denke ich man müsste ein Hund sein. Den ganzen Tag nur faul in der Gegend rumliegen, keine Verpflichtungen haben, nur essen, schlafen und kuscheln. Nichts wissen von den Zwängen, Sorgen und Nöten mit denen man sich so täglich rumschlagen muss. Diese Gedanken kommen mir besonders häufig, wenn ich meinen Hund betrachte wie er schläft, vorzugsweise während ich arbeiten muss.

Ich wollte schon immer mal eine Serie nur mit Schlafbildern machen 🙂

Aber sein wir doch mal ehrlich. Ist es wirklich so schön ein Hund zu sein? Ist sein Leben wirklich befreit von Zwängen, Sorgen und Nöten? Klar, er braucht sich keine Sorgen darum zu machen woher sein Essen kommt. Obwohl er vermutlich schon an diesem Punkt Einspruch erheben würde. Keine Sorgen woher das Essen kommt. Ha! Man kann sich eigentlich nie satt essen. Und seit neustem wird das Essen sogar so streng rationiert, dass es nur noch dieses blöde fettreduzierte Diätfutter gibt. Und nimmt man sein Glück selbst in die Hand und sucht sich was gibt es auch Ärger. Ein Hundeleben ist das.

Ja, mein Hund braucht sich keine Sorgen darüber zu machen, woher das Geld kommt, dass die Miete bezahlt oder das Auto oder den Tierarzt. Aber würde es sie tatsächlich einschränken oder gar in Verzweiflung stürzen, wenn irgendwas davon fehlt? Wohl kaum. Aber selbstbestimmt und frei von Zwängen ist das Leben meines Hundes deswegen noch lange nicht. Es sind nur andere Zwänge. Zum Beispiel ist es vermutlich total ätzend und anstrengend jeden Tag mit mir zur Arbeit gehen zu müssen. Dort ist es nämlich unsäglich langweilig! Überhaupt ist das Leben meines Hundes komplett fremdbestimmt. Und zwar von mir.

Und da sind wir zurück am Ausgangspunkt. Möchte ich wirklich ein Hund sein? Mein Hund sein? Und ich wage zu behaupten, dass es meinem Hund schon relativ gut geht. Also mindestens gutes Mittelmaß. Und trotzdem möchte ich vermutlich nicht mit ihr tauschen. Ich kann mir nämlich mein Futter selber kaufen! Das erklärt auch warum meine Figur deutlich weniger dem Ideal entspricht als die meines Hundes.

Am Ende ist es wie immer eine Frage der Perspektive und wir sollten uns wohl alle etwas bei den Tieren abschauen: Nicht so viel in Frage stellen sondern die Gegebenheiten annehmen und das Beste draus machen.

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