Archiv der Kategorie: Bali 2014

Ankunft bei Simon

(09. September 2014)

Das Auto, mit dem uns der Fahrer abholt, ist das klapprigste der ganzen bisherigen Reise. Leider stellt sich auch recht schnell heraus, dass der Fahrer kaum Englisch spricht. Aber er reicht uns kurz nach der Abfahrt eine Tüte mit frittierten Teilchen nach hinten, bedeutet uns, dass sie für uns zum Essen sind. Wie wir später erfahren, betreibt seine Frau einen Straßenverkaufsstand, bei dem ebendiese frittierten Teilchen verkauft werden. Es sind die besten, die wir in ganz Bali essen werden. Und es ist auch allerhöchste Zeit, da das das erste Essen seit dem Frühstück im Hotel ist. Mir haben es natürlich die frittierten Bananen angetan, aber Glasnudeln mit Gemüse im Teigmantel (nein, nicht Frühlingsrollen) sind auch toll.

Nach einer weiteren halben Stunde Fahrt kommen wir bei Simon an. Was wir schon wenige Minuten nach der Ankunft ahnen, wird sich später als Wirklichkeit herausstellen: Die Tage bei Simon werden die tollsten des ganzen Urlaubs werden. Simons Haus ist etwas ganz besonderes, aber das hat einen eigenen Post verdient 😉

Wie ich ja schon gesagt habe, war Neumond und damit ein Tag an dem viele Zeremonien abgehalten werden. Auch bei Simon in den Bergen gibt es einen kleinen Schrein. Für die Zeremonie kommt extra der Dorfprister, zwei junge Männer und ein kleines Mädchen. Außerdem dürfen Simon und wir teilnehmen (natürlich erst, nachdem wir angemessen gekleidet sind). Die Zeremonie ist wirklich spannend. Der Prister sitzt vorne, dahinter in Reihen die anderen Teilnehmer (also wir in diesem Fall). Jeder hat ein kleines Opferschälchen vor sich stehen. Darin befinden sich drei verschiedene Blütensorten. Der Prister erzählt vorne seine Litanei. Die anderen Teilnehmer quatscher derweil fröhlich (und auch nicht besonders leise) miteinander. Irgendwann kommt der Prister an einer Stelle an, wo plötzlich alle aufmerksam werden. So wie die Teilnehmer eines katholischen Gottesdienstes ja auch immer zu wissen scheinen, an welchen Stellen sie reden müssen, wissen auch die Balinesen an welchen Stellen in der Zeremonie Aktivität von ihnen verlangt wird. Dabei werden die Blüten in einer vorgeschriebenen Reihenfolge zum Teil geopfert und zum Teil schmückt man sich selbst damit. Ebenso mit dem Reis. Dann ist die Stelle vorbei, an der Mitmachen gefordert wurde. Der Prister spricht wieder vor sich hin und das Geschnatter geht wieder los. Wie ich schon sagte, eine sehr pragmatische Religion. Aber so konnte  uns live während der Zeremonie gleich erklärt werden, was geschieht. Auch praktisch.

Zurück bei Simon werden wir gefragt, ob wir damit einverstanden sind für ca. 10€ pro Person und Tag vollverpflegt zu werden. Natürlich sind wir einverstanden! Fortan sind quasi den ganzen Tag lang mindestens 2, meist 3 Personen damit beschäftigt für uns zu kochen. Vor dem Abendessen klären wir mit Simon aber noch das Organisatorisch, lernen seine Lebensgeschichte, sein Haus und seine Tiere kennen.

Nach dem Abendessen ziehen sich Simon und die ganzen hilfreichen Geister zurück. Die balinesische Hündin „Sloppy“ geht mit Simon, aber „Walu“ bleibt bei uns und leistet uns bei unserer ersten Nacht im Dschungel Gesellschaft.

Bei Tee und Kerzenschein in die Dunkelheit starren...

Bei Tee und Kerzenschein in die Dunkelheit starren…

Wir machen es uns mit Tee und Kerzen gemütlich. Obwohl es zugegebener Maßen schon irgendwie etwas komisch war da so plötzlich alleine zu sein.

Unser Bett für die nächsten Tage.

Unser Bett für die nächsten Tage.

Die erste Nacht in Simons Haus ist wirklich aufregend und das Haus ist definitiv was besonderes. Aber das Haus verdient einen eigenen Beitrag 🙂

Pura Luhur Batukau

(09. September 2014)

Unser dritter Tempel des Tages: Pura Luhur Batukau. Pura Batukau liegt am Fuße des Gunung Batukau. Der Gunung Batukau ist der zweithöchste Berg auf Bali, er ist Teil eines vulkanischen Gebietes, das aber momentan inaktiv ist. Der Tempel liegt weit in den Bergen, der Parkplatz ist klein und es sind kaum Leute da gewesen. Wir machten uns ein bisschen Sorgen, was wir machen, wenn der Fahrer der uns abholen soll nicht auftaucht. Der Tempel war schon recht abgelegen…

Pura Luhur Batukau

Tempelschild mit Beleuchtung 🙂

Wir hatten etwa eine Stunden Zeit bis zum vereinbarten Abholzeitpunkt. Vorsichtshalber haben wir uns aufgeteilt und den Tempel nacheinander besucht. Einer blieb draußen bei den Rucksäcken und der andere streifte mit der Kamera bewaffnet durch den Tempel. Der Tempel liegt malerisch am Berghang und an diesem Tag im Nebel 🙂

Pura Luhur Batukau

Tempelsee am Berghang

Pura Luhur Batukau

Das ist dann aber doch kein Nebel

Man läuft durch den Tempel, der ein bisschen verwunschen wirkt. Die Tempelanlage ist sehr weitläufig. Es sind viele Balinesen da wegen der Zeremonien, aber insgesamt ist es auf dem Gelände doch ziemlich leer. Nach dem Trubel der von Touristen überlaufenen Tempel wirkt dieser hier verlassen, was gut zum Nebel und der Stimmung passt.

Pura Luhur Batukau

Jede Statue braucht eine Blume 😉

Pura Luhur Batukau

Die meisten Tempel sehen einfach nach Indiana Jones aus 🙂

Von weitem kann man die Zeremonien beobachten, aber die inneren Tempelbereiche sind eigentlich immer vor den direkten Blicken der Touristen verborgen. Die inneren Bereiche sind immer mindestens durch eine Mauer abgetrennt, hier liegen sie auch teilweise hinter Erdwällen verborgen.

Pura Luhur Batukau

Zutritt verboten

Pura Luhur Batukau

Der Eingang zum Tempel

Im Endeffekt ist es nicht nur ein Tempel sondern es sind viele kleine und größere Schreine an verschiedenen Stellen auf dem weitläufigen Gelände zu finden.

Pura Luhur Batukau

Und essen müssen Statuen auch…

Pura Luhur Batukau

Das da im Vordergrund ist übrigens ein Hibiskus.

Pura Luhur Batukau

Schreine versteckt hinterm Wall

Die meisten Balinesen sind übrigens Hindus, allerdings in einer balinesischen Abwandlung. Wie ich in einem anderen Beitrag schon erwähnt hatte, ist die balinesische Religion sehr anpassungsfähig. Das bedeutet aber auch, dass alle neuen religiösen Einflüsse entweder für gut befunden und adaptiert werden oder ignoriert werden.

Pura Luhur Batukau

Ui, ein Drache!

Pura Luhur Batukau

Opfergaben

Die mit dem neuen Fahrer vereinbarte Zeit rückte näher, aber es war noch kein Fahrer in Sicht. Langsam fingen wir dann doch an nervös zu werden, immerhin ist der Tempel doch relativ abgelegen. Die Sorge war aber natürlich mal wieder unbegründet, da der Fahrer schon vor über einer halben Stunde auf den Parkplatz gefahren war. Irgendwann haben wir uns dann doch gefunden und die Fahrt zu unserer aufregendsten Unterkunft begann.

Pura Tirta Empul

(09. September 2014)

Das zweite Ziel des Tages war nur 10 Minuten Autofahrt entfernt. Es handelt sich um den Tempel „Pura Tirta Empul“, wobei Pura einfach nur Tempel heißt. Wieder wurden wir von unserem Fahrer am Eingang „ausgekippt“ mit der Hinweis, dass er etwas weiter unten auf dem großen Parkplatz warten würde. Wie schon erwähnt, war gerade Neumond, also einer neben 1000 anderen Gründen Zeremonien im Tempel abzuhalten. Dementsprechend herrschte ein reges Kommen und Gehen, vor allem bei den Balinesen (in Tempelkleidung und mit Opfergaben).

Pura Tirta Empul

Reges Kommen und Gehen vor dem Eingang zum Tempel

Pura Tirta Empul ist der Tempel der heiligen Quelle. Hier watet man als tempelbesuchender Balinese durch das heilige Wasser und reinigt sich in vorgeschriebener Reihenfolge. Das ist durchaus skuril, weil sich lange Schlangen von Balinesen im Wasserbecken bilden (bekleidet natürlich). Die Wartenden schlängeln sich durchs Wasserbecken, bis sie an den kleinen Brunnen an der hinteren Seite angekommen sind. Dort findet die Reinigung statt.

Im hinteren Bereich gibt es auch noch einen Tempel. Tempel sind immer in drei Bereiche eingeteilt, wobei Touristen nur den ersten Bereich betreten dürfen. Aber auch dieser sieht häufig schon ganz hübsch aus 😉

Pura Tirta Empul

Für jeden Schrein die passenden Figürchen

Pura Tirta Empul

Da war mir irgendwie etwas warm 😉

Im inneren des Tempels sitzen Balinesen und lauschen dem Prister (und steigen an den richtigen Stellen ein, wie im katholischen Gottesdienst auch). Die draußen rumstehenden Balinesen sind Guides, die mit den Touristen zusammen den Tempel besuchen und erklären, was man da so sieht.

Pura Tirta Empul

Vorne die Touris (und ihre Guides), im inneren Tempelbereich „ernsthafte“ Religionsausübung

Die eigentliche Quelle liegt neben dem Tempel. Hier waten die Menschenmassen natürlich nicht durch, sie ist ja heilig. Das Wasser wird in ein anderes Becken geleitet. Dies war übrigens die erste heilige Stätte die ich besucht habe, die über Umkleidekabinen verfügte 😉

Pura Tirta Empul

Und da ist sie: die heilige Quelle

Als Tourist durfte man natürlich nicht den normalen Ausgang aus dem Tempel raus nehmen (wie die Balinesen), sondern man musste durch einen Seitenausgang gehen, der einen dann in verschlungenen Pfaden durch die draußen aufgebauten Marktstände führte. Wenn man da nicht aufgehalten werden will, lautet die Devise nur nichts anschauen 😉

Draußen fanden wir auf dem Parkplatz dann unseren Fahrer wieder. Wir mussten im dann erklären, dass wir nicht zu den Reisterassen wollten, wie am Tag zuvor telefonisch besprochen, sondern in einem Tempel in der Nähe abgesetzt werden wollen. An diesem Tempel hatten wir vereinbart, dass uns ein anderer Fahrer abholt und zu unserer nächsten Unterkunft geleitet.  Das war nicht so einfach, weil unser Fahrer nicht begeistert war, weil wohl nun eine andere Strecke zu fahren war. Aber er hat uns dann doch pünktlich an der richtigen Stelle abgesetzt.

Gunung Kawi

(09. September 2014)

Die zweite Nacht haben wir dann in unserem eigentlich bestellten und bezahlten Zimmer verbracht. Das war auch gleich nicht mehr „deluxe“. Also schon noch ok, aber im Vergleich 😉 Und außerdem fehlte das Moskitonetz ums Bett.

Hotelzimmer

Das untere war unseres für eine Nacht

Hotelanlage

Weg durch die Hotelanlage, links versteckt der Swimmingpool

Schachspiel mit Brunnen

Schachspiel in Balinesischem Ambiente

Für unseren zweiten richtigen Ausflugstag haben wir uns einen privaten Fahrer gemietet. So macht man das auf Bali, man fährt nicht selber Auto, man mietet sich ein Auto samt Fahrer. Das kostet für einen halben Tag (6 Stunden) inklusive Benzin etwa 37€. Auf Bali ist die einzige Alternative zum Auto das Moped – es gibt quasi keine öffentlichen Verkehrsmittel außer ein paar Fernbusslinien zwischen den großen Städten.

Wir haben also unser Hotel verlassen und uns auf den Weg zu unserem ersten Ziel gemacht. Unsere Tour sieht den Besuch von 3 großen Tempeln vor. Es handelt sich sozusagen um den Tempeligsten Tag des ganzen Urlaubs. Das erste Ziel ist „Gunung Kawi“. Der Reiseführer behauptet, dass man möglichst früh kommen soll. Zum einen, um den ganzen Touristen etwas aus dem Weg zu gehen und zum anderen, weil der Weg deutlich erträglicher sein soll, wenn man ihn nicht in der Mittagshitze zurücklegt.

Unser Fahrer parkt das Auto auf einem Parkplatz, vereinbart eine Zeit mit uns und zeigt in die Richtung in die wir gehen müssen. Das ist übrigens der Unterschied zwischen einem Guide und einem Fahrer. Der Guide fährt aber kommt auch mit einem mit in die Tempel, erklärt einem was man sieht und so weiter. Der Fahrer wirft einem irgendwo aus dem Auto und wartet so lange, bis man wieder auftaucht. Nun beginnt der Spießroutenlauf durch die Verkaufsstände bis zum Eingang des Tempels. Überall werden einem Sarongs und Selendangs aufgedrängt. Der Sarong ist der Traditionelle Wickelrock, der von Männern und Frauen getragen wird. Selendang ist die traditionelle Tempelschärpe. Während wir langsam zu Balinesische-Tempel-Besuchs-Profis mutierten haben wir gelernt, dass die Bekleidungsregeln in allen Tempeln unterschiedlich sind (zumindest für Touristen). Je nach Tempel braucht man entweder lange „Beinkleider“ oder Sarong und beides geht mit und ohne Selendang. Immer kann man aber am Tempeleingang leihen was man braucht und kann daher getrost alle Verkäufer ignorieren.

Hat man es an den Verkäufern vorbei in den Tempelbereich geschafft, geht es viele Stufen hinunter in eine Schlucht. Hier liegt der eigentliche Tempel. Dieser besteht aus den alten in den Fels gehauenen Nieschen auf beiden Seiten des Flusses und dem eigentlichen Tempel.

Gunung Kawi

Das Heiligtum Gunung Kawi

Gunung Kawi

verborgen hinter einem grünen Teppich

Gunung Kawi

Ein Suchbild

Der eigentliche Tempelbereich ist dagegen fast unscheinbar.

Gunung Kawi

Tempel Gunung Kawi

Außer den Touristen waren an diesem Tag auch viele Dorfbewohner (hauptsächlich Männer) im Heiligtum unterwegs. Da gerade Neumond war, haben sich alle versammelt um die Zeremonie am Abend vorzubereiten.

Gunung Kawi

So sieht die traditionelle Alltags-Tempelkleidung für Männer aus – hier wird eine Zeremonie vorbereitet

Gunung Kawi

Frisch wieder aufgebauter Tempel

Gunung Kawi

Die Balinesische Religion ist sehr adaptiv.

Auf dem Weg zurück zum Parkplatz entdeckten wir einen Weg, der durch die Reisfelder weg vom Hauptweg führte. Alle, die diesen Weg hartnäckig weiter verfolgen, werden mit verlassenen Tempelanlagen und moosüberwucherten Felsnischen belohnt. (Kann Moos wuchern???)

Gunung Kawi

Versteckt im Dschungel

Der Aufstieg zurück zum Parkplatz erfolgte dann doch bei knallender Sonne. Der Reiseführer hatte recht. Was für ein Glück, dass wir wenigstens schon auf dem Rückweg waren.

Ubud

Die Hotelanlage, in der wir unser Quartier bezogen haben, liegt zwar eigentlich an der Hauptstraße aber ist innen sehr niedlich angelegt. Wohn- und Aufenthaltsräume in Bali sind generell sehr offen angelegt. Das macht sie einerseits sehr angenehm (Badezimmer sind häufig „im Freien“), aber andererseits verunsichert mich der freie Zugang für jegliches Viehzeugs etwas. Vor allem was Mücken angeht, bin ich etwas paranoid, aber immerhin übertragen die Japanische Enzephalitis und Denguefieber (sehr selten auch Malaria), also Dinge, die unangenehm bis tödlich sind und gegen die man sich nur zum Teil impfen lassen kann.

Badewanne

Da in dem „Fenster“ ist übrigens keine Glasscheibe…

Unser erster Anlaufpunkt (nach dem Frühstück) war Goa Gajah ein Tempel im Großraum Ubud. Will man auf Bali einen Tempel besuchen, sollte man „respektvoll“ gekleidet sein. Das bedeutet eigentlich, dass man einen Sarong und einen Selendang trägt. Der Sarong ist der bekannte Wickelrock, der Selendang ist die Tempelschärpe, also eigentlich ein Stückchen Tuch um die Hüfte geschlungen. Die traditionelle Indonesische Kleidung schreibt noch mehr Elemente vor, aber die beiden genannten sind die, die man als Tourist zum Betreten eines Tempels braucht. Allerdings gibt es auch hier große Unterschiede bei den Tempeln. Zum Teil benötigt man nur lange „Beinkleider“, also eine lange Hose oder einen langen Rock, manchmal mit Selendang, manchmal ohne. Manchmal braucht man einen Sarong, manchmal mit Selendang, manchmal ohne und manchmal kümmert es keinen und die Touristen trampeln halt so durch den Tempel wie sie gerade bekleidet sind.

Diesen Tempel (Goa Gajah) konnten wir zum Beispiel mit unseren langen Hosen ohne weiteren Zierkram betreten. Trotzdem versuchen einem natürlich auf dem Weg zum Tempeleingang alle Sarongverkäufer weiszumachen, dass man nur mit Sarong hinein kommt. Die Hauptattraktion des Tempels bestand theoretisch aus einer Felsenhöhle, in der die drei Hauptgötter des Hinduismus und natürlich der Elefantengott (immerhin ist das der Elefantentempel) als Figuren vorhanden sind. Außerdem gab es die schon aus Japan bekannten obligatorischen Karpfenteiche, hier allerdings mit so wenig Wasser, dass die großen Karpfen schräg schwimmen mussten, um nicht rauszugucken. Ansonsten fand ich an diesem Tempel vor allem das „Hinterland“ schön.

Goa Gajah

Goa Gajah

Goa Gajah

Weiß auch nicht, wer die sind…

Goa Gajah

gepflegtes explodiertes Grün

Der Rückweg vom Tempel gestaltete sich etwas schwierig. Wir hatten unseren Fahrer zurück zum Hotel geschickt in der Annahme, dass wir vor Ort problemlos einen Fahrer finden würden. Beim Rausgehen fanden wir dann allerdings nur einen Fahrer vor, der das 3fache des Fahrpreises verlangt hat, den wir (sicherlich schon überteuert) im Hotel gezahlt haben. Nachdem wir noch eine Weile vergeblich rumgestanden haben, habe ich mal wieder mein Handy gezückt und uns vom Hotel einen Fahrer schicken lassen.

Unser nächster Stop war der „Sacret Monkey Forest“ in Ubud. Das ist wieder ein Tempelareal, diesmal relativ groß mit viel Wald und von noch mehr Makaken (genauer gesagt: Javaneraffen) bewohnt. Wichtigste Überlebensregel wenn man ein Gebiet voller freilaufender Affen betritt: nichts Essbares dabei haben. Zweitwichtigste Überlebensregel wenn man ein Gebiet voller freilaufender Affen betritt: nicht dabeihaben, was von einem Affen entwendet werden kann (soll heißen: alles anbinden 🙂 ). Wenn man diese zwei Regeln beherzigt, kann man recht unbehelligt durch die Affenschar laufen und in Ruhe photographieren und die armen Touristen bemitleiden, die mindestens eine der Regeln nicht befolgt haben. Mit den Affen ist übrigens nicht zu spaßen, wir haben mindestens einen Touristen erlebt, der gebissen wurde und danach ist erst mal die Fahrt ins Krankenhaus dran um sich die Tollwutspritze abzuholen… Die Hauptattraktion hier sind aber wirklich die Affen. Außerdem ist es ideal geeignet für einen Besuch zur Mittagszeit, weil es überall angenehm schattig ist 🙂

 

Tempel

Mandala Wisata Wenara Wana – oder auch Sacret Monkey Forest in Ubud

Affen im Tempel

Affen und Tempel – Indiana-Jones-Style

Schlafender Affe auf Drachenstatue

No stress in Bali

kleiner Affe

Huch

Affe fässt Huhn an

Was hast du denn da auf dem Kopf?

Luftwurzeln

Kann man das noch als 1 Baum bezeichnen?

ich auf Brücke

auf der Drachenbrücke 🙂

Nach dem Besuch des Affenwaldes haben wir uns zu Fuß auf den Weg in die Stadt gemacht. Wobei man sagen muss, dass Bali in dieser Hinsicht eher dem Ruhrgebiet ähnelt – die Städte gehen ineinander über und man weiß nicht, wo eine aufhört und die nächste beginnt. Ein bisschen schlendern über den Markt, wobei wir vorerst sicheren Abstand zu allen Verkäufern halten. Zeigt man auch nur einen Hauch von Interesse wird man sofort in den Stand gezerrt und muss alles anschauen und möglichst auch kaufen. Dafür kann man auf einem Balinesischen Markt auch wirklich alles kaufen – Souveniers, Kleidungsstücke, Lebensmittel (tod oder lebendig), Möbel…).

Nach dem bunten Trubel des Marktes haben wir uns wieder dem Sightseeing zugewandt. Puri Saren Agung, der ehemalige Königssitz wird auch heute noch von Nachfahren der königlichen Familie bewohnt. Bei Weiterschlendern fanden wir im Garten eines Cafés einen schönen Lotusblütenteich. Dazu muss angemerkt werden, dass Kate und ich in Tokyo extra einen riesigen Lotusblütenteich besucht haben und ganz schön suchen mussten um überhaupt eine Blüte zu finden, hier hatten wir auf weniger Fläche deutlich mehr Glück. Dann landeten wir durch Zufall im Garten des Museums Puri Lukisan. Keine Ahnung, was es in diesem Museum eigentlich zu sehen gibt, wir waren nicht drin, aber der Garten war wirklich sehr schön. Dort hat uns dann (nach einem weiteren Anruf von meinem Handy) der Fahrer vom Hotel eingesammelt und zurück „nach Hause“ gebracht.

Straße in Ubud

Keine normale Verkehrssituation – zu wenig Mopets

Tor im Tempel

Puri Saren Agung

Teich voller Lotusblüten

Teich voller Lotusblüten

Blühende Bäume

Blühende Bäume

Auf geht’s nach Bali

Obwohl die letzten Wochen zahlreiche Hinweise auf den bevorstehenden Urlaub lieferten (Impfungen, krampfhaftes besorgen von Anti-Mück in diversen Variationen, usw.), konnte ich es doch bis kurz vorm Abflug nicht glauben.

Ich habe so früh gepackt, wie vermutlich noch nie in meinem Leben (3 Tage vorher!!!) und trotzdem war der Abflugssamstag irgendwie stressig. Aufstehen auf dem Dorf, Losfahren wie immer ne halbe Stunde zu spät, nach Hause, Hünds Reisetasche packen, Last-Minute-Geburtstagsgeschenke kaufen, Last-Minute-Geburtstagsgeschenke abgeben, Hünd abgeben, Auto abgeben ;). Na gut, letzteres war gelogen. Mein Papa hat uns mit meinem Auto zum Flughafen gebracht und das Auto dann mitgenommen. Sehr geiler Service.

Der Flug war eher anstrengend. Die 2,5 Stunden Aufenthalt in Doha fühlten sich an wie eine Ewigkeit. Aber immerhin können wir jetzt sagen, dass wenig Schlaf vor dem Urlaub und kaum Schlaf während des Fluges dafür sorgen, dass man quasi überhaupt keinen Jetlag hat. Man fällt einfach ins Bett und schläft und steht nach 8 Stunden müde wie immer wieder auf. 🙂

Aber ich greife vor. Das Ankommen in Denpassar war schon spannend (gelinde gesagt). Zunächst stellt man sich in einer Schlange an um das Visum zu bezahlen (29 €), dann stellt man sich in der Immigration-Schlange an, dann steht man ziemlich lange am Gepäckband, obwohl seit der Ankunft inzwischen mehr als eine Stunde vergangen ist, dann füllt man den Zoll-Schriebs aus und geht durch den Zoll, wo man noch mal in der Schlange zur Gepäckdurchleuchtung ansteht, dann kommt man raus, geht knapp drei Stunden nach der geplanten Landung an den ganzen Abholern mit ihren Schildern vorbei und findet das mit dem eigenen Namen nicht.

Und dann beginnt der Albtraum. Man steht in einem Fremden Land voller Menschen – die einem sofort ihre Dienste anbieten – und der vereinbarte und schon bezahlte Abholer ist nicht da. Nun gut, es gibt einen Informationsstand. Dort haben wir zwei mal den Namen des Abholdienstes ausrufen lassen, allerdings ohne Erfolg. Der Taxifahrer, der sofort eilfertig seine Dienste anbot, hat auch bei allen zur Verfügung stehenden Nummern angerufen. Zuerst die vom Abohldiest – dort ging keiner ran, dann die vom Hotel – die wussten natürlich nichts vom Transfer (klar, war ein anderer Dienst), nochmal anrufen beim Transferdienst – mit dem gleichen Ergebnis. Erst als ich mein deutsches Handy zückte um ebenfalls den Transportdienst anzurufen, ging jemand ran.

Da kommen wir gleich zur ersten Balinesischen Besonderheit. Auf die Frage hin, wie lange es dauert, bis er da ist, sagte er „10 Minuten“. 10 Minuten ist die Standartantwort für „bald“ undbedeutet alles mögliche, aber mehr als 10 Minuten :). Als der Fahrer da war – er holte uns mit seinem Halbaustralischen Sohn ab – erzählte er, dass irgendwie was mit der Buchung schief gegangen war und er uns erst in der nächsten Woche erwartet hatte. Dafür waren sowohl er als auch sein Sohn professionelle Surfer und so entspann sich auf der Fahrt recht bald ein munteres Gespräch über Surfspots und Wellen.

Unsere ersten zwei Nächte verbrachten wir im in „Taman Harum Cottages“ im Großraum Ubud, genauer in Mas. Mas ist für seine Holzschnitzarbeiten bekannt und wirklich bietet jeder zweite Laden diverse Holzschnitzereien jeder beliebigen Größe (bis hin zum ganzen Baum) an. Für die erste Nacht hatten wir sogar ein Upgrade auf eine Villa 🙂

Rucksäcke auf dem Bett

Angekommen 🙂