Ubud

Die Hotelanlage, in der wir unser Quartier bezogen haben, liegt zwar eigentlich an der Hauptstraße aber ist innen sehr niedlich angelegt. Wohn- und Aufenthaltsräume in Bali sind generell sehr offen angelegt. Das macht sie einerseits sehr angenehm (Badezimmer sind häufig „im Freien“), aber andererseits verunsichert mich der freie Zugang für jegliches Viehzeugs etwas. Vor allem was Mücken angeht, bin ich etwas paranoid, aber immerhin übertragen die Japanische Enzephalitis und Denguefieber (sehr selten auch Malaria), also Dinge, die unangenehm bis tödlich sind und gegen die man sich nur zum Teil impfen lassen kann.

Badewanne

Da in dem „Fenster“ ist übrigens keine Glasscheibe…

Unser erster Anlaufpunkt (nach dem Frühstück) war Goa Gajah ein Tempel im Großraum Ubud. Will man auf Bali einen Tempel besuchen, sollte man „respektvoll“ gekleidet sein. Das bedeutet eigentlich, dass man einen Sarong und einen Selendang trägt. Der Sarong ist der bekannte Wickelrock, der Selendang ist die Tempelschärpe, also eigentlich ein Stückchen Tuch um die Hüfte geschlungen. Die traditionelle Indonesische Kleidung schreibt noch mehr Elemente vor, aber die beiden genannten sind die, die man als Tourist zum Betreten eines Tempels braucht. Allerdings gibt es auch hier große Unterschiede bei den Tempeln. Zum Teil benötigt man nur lange „Beinkleider“, also eine lange Hose oder einen langen Rock, manchmal mit Selendang, manchmal ohne. Manchmal braucht man einen Sarong, manchmal mit Selendang, manchmal ohne und manchmal kümmert es keinen und die Touristen trampeln halt so durch den Tempel wie sie gerade bekleidet sind.

Diesen Tempel (Goa Gajah) konnten wir zum Beispiel mit unseren langen Hosen ohne weiteren Zierkram betreten. Trotzdem versuchen einem natürlich auf dem Weg zum Tempeleingang alle Sarongverkäufer weiszumachen, dass man nur mit Sarong hinein kommt. Die Hauptattraktion des Tempels bestand theoretisch aus einer Felsenhöhle, in der die drei Hauptgötter des Hinduismus und natürlich der Elefantengott (immerhin ist das der Elefantentempel) als Figuren vorhanden sind. Außerdem gab es die schon aus Japan bekannten obligatorischen Karpfenteiche, hier allerdings mit so wenig Wasser, dass die großen Karpfen schräg schwimmen mussten, um nicht rauszugucken. Ansonsten fand ich an diesem Tempel vor allem das „Hinterland“ schön.

Goa Gajah

Goa Gajah

Goa Gajah

Weiß auch nicht, wer die sind…

Goa Gajah

gepflegtes explodiertes Grün

Der Rückweg vom Tempel gestaltete sich etwas schwierig. Wir hatten unseren Fahrer zurück zum Hotel geschickt in der Annahme, dass wir vor Ort problemlos einen Fahrer finden würden. Beim Rausgehen fanden wir dann allerdings nur einen Fahrer vor, der das 3fache des Fahrpreises verlangt hat, den wir (sicherlich schon überteuert) im Hotel gezahlt haben. Nachdem wir noch eine Weile vergeblich rumgestanden haben, habe ich mal wieder mein Handy gezückt und uns vom Hotel einen Fahrer schicken lassen.

Unser nächster Stop war der „Sacret Monkey Forest“ in Ubud. Das ist wieder ein Tempelareal, diesmal relativ groß mit viel Wald und von noch mehr Makaken (genauer gesagt: Javaneraffen) bewohnt. Wichtigste Überlebensregel wenn man ein Gebiet voller freilaufender Affen betritt: nichts Essbares dabei haben. Zweitwichtigste Überlebensregel wenn man ein Gebiet voller freilaufender Affen betritt: nicht dabeihaben, was von einem Affen entwendet werden kann (soll heißen: alles anbinden 🙂 ). Wenn man diese zwei Regeln beherzigt, kann man recht unbehelligt durch die Affenschar laufen und in Ruhe photographieren und die armen Touristen bemitleiden, die mindestens eine der Regeln nicht befolgt haben. Mit den Affen ist übrigens nicht zu spaßen, wir haben mindestens einen Touristen erlebt, der gebissen wurde und danach ist erst mal die Fahrt ins Krankenhaus dran um sich die Tollwutspritze abzuholen… Die Hauptattraktion hier sind aber wirklich die Affen. Außerdem ist es ideal geeignet für einen Besuch zur Mittagszeit, weil es überall angenehm schattig ist 🙂

 

Tempel

Mandala Wisata Wenara Wana – oder auch Sacret Monkey Forest in Ubud

Affen im Tempel

Affen und Tempel – Indiana-Jones-Style

Schlafender Affe auf Drachenstatue

No stress in Bali

kleiner Affe

Huch

Affe fässt Huhn an

Was hast du denn da auf dem Kopf?

Luftwurzeln

Kann man das noch als 1 Baum bezeichnen?

ich auf Brücke

auf der Drachenbrücke 🙂

Nach dem Besuch des Affenwaldes haben wir uns zu Fuß auf den Weg in die Stadt gemacht. Wobei man sagen muss, dass Bali in dieser Hinsicht eher dem Ruhrgebiet ähnelt – die Städte gehen ineinander über und man weiß nicht, wo eine aufhört und die nächste beginnt. Ein bisschen schlendern über den Markt, wobei wir vorerst sicheren Abstand zu allen Verkäufern halten. Zeigt man auch nur einen Hauch von Interesse wird man sofort in den Stand gezerrt und muss alles anschauen und möglichst auch kaufen. Dafür kann man auf einem Balinesischen Markt auch wirklich alles kaufen – Souveniers, Kleidungsstücke, Lebensmittel (tod oder lebendig), Möbel…).

Nach dem bunten Trubel des Marktes haben wir uns wieder dem Sightseeing zugewandt. Puri Saren Agung, der ehemalige Königssitz wird auch heute noch von Nachfahren der königlichen Familie bewohnt. Bei Weiterschlendern fanden wir im Garten eines Cafés einen schönen Lotusblütenteich. Dazu muss angemerkt werden, dass Kate und ich in Tokyo extra einen riesigen Lotusblütenteich besucht haben und ganz schön suchen mussten um überhaupt eine Blüte zu finden, hier hatten wir auf weniger Fläche deutlich mehr Glück. Dann landeten wir durch Zufall im Garten des Museums Puri Lukisan. Keine Ahnung, was es in diesem Museum eigentlich zu sehen gibt, wir waren nicht drin, aber der Garten war wirklich sehr schön. Dort hat uns dann (nach einem weiteren Anruf von meinem Handy) der Fahrer vom Hotel eingesammelt und zurück „nach Hause“ gebracht.

Straße in Ubud

Keine normale Verkehrssituation – zu wenig Mopets

Tor im Tempel

Puri Saren Agung

Teich voller Lotusblüten

Teich voller Lotusblüten

Blühende Bäume

Blühende Bäume

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